Moin Bierbrauer,
ich habe mich so langsam erholt vom sonntäglichen Biergenuss. Wir hatten aber auch einiges zu verkosten. Alle Achtung Hopfenhelden.
Dieses Mal bot uns Meier´s Lebenslust am Aegi eine Herberge. Vielen Dank für die Möglichkeit das Treffen der Stammesbrüder bei euch abzuhalten. Super vorbereitet und auch nett & freundlich begleitet. http://www.meiers-lebenslust.de/
Im Nachbarraum trafen sich zur selben Stunde ein paar andere Bier-Verrückte. Olli, von Onkel Ollis Kiosk, rührte kräftig die Werbetrommel für seine Idee einer Komunbrauerei in der Nordstadt. Vor vielen Interessierten, unter die wir uns auch mischten, sprach er von der Idee einer neuen Brauerei für Hannover bzw. für die Nordstadt. Es war längst nicht mehr nur eine Idee sondern die Sache war gut durchdacht und ausgeplant. Selbst der Standort ist schon vorhanden. Die Hobbybrauer hatten lediglich an der Pilotanlage zu meckern. Die soll nämlich nur 20 Liter schaffen. Für eine Verkostung mit anschließender Abstimmung, von ihm Genuss-Ausschuss genannt, sind 20 Liter wahrscheinlich zu wenig um mit einer großen Meute die Biere zu küren, die auf der großen Anlage gebraut werden sollen. Aber da es in seiner Vision sehr demokratisch zugehen wird ist da ja noch Luft nach oben 😉
Ach ja, das geplante Sudhaus soll 5-10 hl groß werden. Das ist ordentlich.
Die Präsentation machte Lust auf Bier.
Zum Glück waren 16 Brauindianer ums Lagerfeuer versammelt und das PowWow konnte beginnen. Mit einem großen Knall stellte sich Ortwin vor. Der Kronkorken seines Schwarzweizen hinterlässt einen bleibenden Eindruck in der Zimmerdecke. Mächtig Dampf auf seinem „fiesen Weizen“ (O-Ton) mit 30% Röstmalz und Thymian. Erinnerte im Duft ein bissl an Pizza – nur leicht verbrannt 😉 Seine anderen Kreationen waren deutlich zahmer aber nicht weniger experimentierfreudig. Mit Hopfen (Tettnanger + Smaragd) aus dem eigenen Garten gab es zwei „Grünhopfen-Biere“ die richtig gut waren. Dazu gesellte sich noch eins mit Muskatnuss und ein DIPA das auch rund war. Schöner Einstieg.
René hatte seinen Hauptguss und Nachguss dabei. Für die „alle 14 Tage Dienstags inner Craft Bier Bar Truppe“ nix Neues aber für den einen oder anderen ein kleiner Schock. Der Hauptguss hatte einen Alkoholgehalt von 9,5 ‰ und war mit Vanille und Waldmeister veredelt. Eigentlich sollte der Trunk noch potenter werden aber die Hefe machte schlapp. Hier teilten sich die Geister in Bezug auf Bier oder nicht Bier, auf jeden Fall heftig.
Der Nachguss war dagegen eher ein Leichtgewicht. Mit 3,2 ‰ kam es sehr gut an und entwickelte durch das Stopfen mit Polaris, Citra und Simcoe schöne Aromen.
Ach Rainer, mit dir…….in seiner Tasche waren wieder mal etliche Variationen des flüssigen Goldes. Ein Saison mit Hüll Melon, ein Pale Ale das zwar sauer roch aber auf der Zunge ohne Fehler war und ein Hybrid aus Stout und einem hellen Ale. Darauf kam er nach einem „Abfüllunfall“ bei dem zwei unterschiedliche Fässer in ein gemeinsames gedrückt wurden. Das Resultat war lecker und darum wurde daraus ein Rezept. So geht das.
Der nächste Neuzugang war Gero. Auch er brachte mehrere Exemplare seiner Braukunst mit. Darunter ein Pale Ale „Yellow Chinook“, ein Bock „May be Bock“ und ein Smokey Brown Ale mit Namen „The Black Pearl“. Alle drei Flaschen hatten echt tolle Etiketten und der Inhalt war verdammt lecker. Das Brown Ale war mein Favorit, super soft im Mund und dann leichter Schinken im Abgang – passt.
Wolfgang hatte uns ein Münchner Dunkel mitgebracht das super trinkbar und sauber gebraut war. Ich mag den Stil. Gerade wenn es noch mehr Malz zu schmecken gibt wie beim Exemplar von Harri. Das war ne Malzbombe ohne süß zu sein – hmmmm.
Aus Münchner, Cara und Wienermalz holte er nur das Beste heraus und mit 6,3‰ hätte ich gern noch mehr probiert.
Yannick begeisterte auch wieder mit seinen Leckereien. Das „Green Tea“ hätte auch als Limo durchgehen können. 3,5 ‰, Orangenschale, Ingwer und Willamette Hopfen machten es zu einem extrem guten Durstlöscher. Sein Doppelbock hingegen braucht Zeit zum genießen. Eine feine Komposition von Röstaromen krabbelte langsam am Gaumen herunter und wurde von Jörg mit: „geht massiv ab“ kommentiert. Schön.
Ich selbst hab es endlich mal wieder geschafft Kostproben aus meiner Teufelsküche mitzubringen. Premiere in Sachen Gegendruckabfüllung. Danke an dieser Stelle an Kolja und Janina das meine Fässer bei euch eine temporäre Bleibe gefunden haben. Zum probieren gab es den „Way to Amarillo“ ein Weizen Pale Ale nur mit Amarillo gehopft, das „Saison d´Orange“ mit Orangenblütenhonig, Orangenschale und Pfefferkörnern, ein „Flanders Brown“ im Stile eines Flanders Red nur eben brauner, das „FuManShoo“ ein ordentlich herbes dafür schön trockenes IPA und den „Mexican Cake“ ein dickes Milkstout mit Kakaobohnen, Chillis und Vanille. Mir ham se geschmeckt 😉
In diesem Sinne, lasst euch die kalte Jahreszeit mit ein paar ordentlichen „Winter Warmern“ schmecken, braut fleißig weiter und ich hoffe wir sehen uns noch einmal in diesem Jahr.
Bis dahin mit hopfenharzigen Grüßen
Christian