Bierfest Hannover Pfingsten 2017

Moin Hopfenhelden,

 

WOW – was für ein Pfingstwochenende 2017.

Wir waren auf dem Bierfest an der Marktkirche in Hannover und es war ein voller Erfolg.

Aber fangen wir langsam an.

Beim letzten kleinen Stammtisch in der Craft Bier Bar am 23.05. füllten wir die Liste mit den „To do´s“ für das Bierfest. Unser erstes Mal. Michael hatte uns schon im vergangenen Jahr diese Möglichkeit angeboten aber vor einem Jahr haben wir es aus verschiedensten Gründen nicht geschafft.

Jetzt war unsere Zeit gekommen uns auf so einem großen Event zu zeigen. Aus anfangs zwei Punkten auf der Liste wurden erschreckender Weise sehr schnell, sehr viel mehr.

Tresen, Licht, Zapfanlagen, wieviele Sorten Bier werden mit einem Mal ausgeschenkt, Wechselgeld, wer ist anwesend und und und…

Bei leckeren Bieren wurde beschlossen eine Internet Seite aufzubauen, das neue Logo zu verwenden und auf dem Fest in einheitlicher Garderobe zu erscheinen. Nur ein paar Tage später brachte Dennis den Stammtisch ins Netz. Mit neuem Logo. Super Job, Dennis.

Rainer nahm die ganze Arbeit mit dem Zoll und dem Finanzamt auf sich und meldete für´s Bierfest ein Gewerbe an. Das ermöglichte uns den Verkauf unserer Schätze. Vielenvielen Dank, Rainer.

Jetzt wurde es also ernst.

Der Aufbau begann am Freitag um 12:00 Uhr. Am Vorabend holte ich mit Rainer zwei Tresen, eine Spüle mit Spülboy und nen großen Schirm vom Hotel Hennies ab. Auch dafür ein Dank an Cord und seinen Chef.

Das wurde erstmal am Stand 33, unser Stand 😉 ausgeladen und weiter ging es zu Yannick ins Verbindungshaus. Dort wartete der „Keggerator“, viele Fässer Bier, einige Kisten voller Flaschen, Tische und allerlei Zeug was man halt so benötigt um so ein Fest zu überstehen und sogar ein Bier dort zu brauen. Es war toll auf Yannicks Erfahrungen von vorherigen Bierfesten bauen zu können. Dickes, fettes MERCI.

Als dann alles an der Marktkirche war ging der eigentliche Aufbau erst los. Wo stehen die Tresen, wo die Kühlschränke usw. Letztlich haben wir beide Tresen nach vorn zu einer 4 Meter langen Bierplattform ausgerichtet, die Zapfanlage mit zwei Hähnen darauf und dahinter den „Keggerator“ für 4 NC Kegs.

Das Braugestell stand zur linken Seite und hinten konnten die Gläser gespült werden.

Mit etwas Deko machte unser Stand auch einen nicht mehr ganz so „trashigen“ Eindruck. Durch das Logo-Poster von Holo (Dankeschön), einer Lichterkette und einem großen Banner sah es sogar ein klein wenig Professionell aus 😉

Ich verabschiedete mich dann ins Bett (scheiß Nachtschicht 😉 ) und die Jungs stiegen in den Ring.

Es wurde ein schöner Freitagabend mit interessiertem Publikum die unsere Kreationen zu schätzen wussten.

Rainer, Dennis, Yannick, Dietmar und Gero hatten alles im Griff. Und so verwunderte es nicht wenn man unter den Besuchern Sätze wie diesen hörte: „Lasst uns Mal zur Hobbybrauerei!“.

Am Samstag ging es um 14:00 Uhr wieder los. Jetzt auch mit mir. Noch müde aber aufgeregt wie vor ner Klassenfahrt. 😉 Carsten, Thomas und Jörg waren neben Rainer, Gero und Yannick auch mit dabei. Nachdem das Wetter am Freitag glänzte waren die Vorhersagen für Samstag eher trübe. Aber die Götter waren auf unserer Seite und ließen die Sturzbäche an anderer Stelle vom Himmel schießen. Die ersten Stunden verliefen ruhig aber stetig. Man konnte sehr viel Auskunft über unsere Biere und den Herstellungsprozess geben oder auch mal bei den Nachbarn über den Tresen schauen.

Leider ging das Schaubrauen in dem ganzen Gewimmel unter. Erst als das Hopfenkochen begann und Dampfschwaden mit Malz und Hopfengeruch unseren Stand verließen guckten einige doch total fasziniert um die Ecke. „Wann das Bier denn fertig sei?“, brachte uns des Öfteren zum Schmunzeln.

Wir sollten das Brauen beim nächsten Mal auslagern, vor oder neben den Pavillon?! Sonst ist die Zeit und der Aufwand zu schade. Dennoch – für die, die es gesehen haben war es eine Attraktion.

Die Logistik mit neuen Bieren klappte, dank des kurzen Weges zur Craft Bier Bar, auch wunderbar. Immer wenn sich ein Fass dem Ende neigte wurde ein neues aus der Kühlung geholt. Super.

Es freut mich zu sehen, dass die Hannoveraner so langsam auf den Geschmack kommen und Neuem gegenüber aufgeschlossen sind. Biere wie das Braggot aus Martfeld, eine Ume-Pflaumen-Gose, oder das Lemongras-Lager waren neben den „alltäglichen“ Stilen wie Weizen, Pale Ale und Pils sehr gefragt.

Klar, es gab sie schon noch – die Menschen am Tresen die ein Helles oder Dunkles wollten ohne vorher überhaupt einen Blick auf unser reichhaltiges Biermenü geworfen zu haben. Den einen oder anderen von ihnen haben wir dennoch missionieren können und gezeigt was Bier sein kann. Und das auch noch aus Mutti´s Waschküche 😉

Ich denke schon, dass wir uns sehr gut präsentiert haben und man unsere Passion zum Gerstensaft schmecken konnte.

Der Sonntag lief dann ganz entspannt und fast alles was unsere Braukessel hergaben wurde leer getrunken. Insgesamt sind ca. 300 Liter über den Tresen gegangen. Männer – das ist doch Hammer oder?

Wie das so ist mit dem ersten Mal – man lernt dazu 😉

Das Thema Klein- bzw. Wechselgeld haben wir total unterschätzt und auch der Aufwand beim Auf- und Abbau ist nicht unerheblich. An dieser Stelle nochmal ein herzliches DANKESCHÖN an alle helfenden Hände, mitdenkenden Köpfe und Fahrer. Ohne euch hätten wir das so nicht hinbekommen.

Danke Michael für die Möglichkeit unseren Horizont zu erweitern und das Bierfest in Hannover zu bereichern. Einer Wiederholung würde nichts dagegen sprechen 😉

 

p.s. Es ist ein großer Schluck in unsere Kasse gespült worden. Wir werden also bei den nächsten Treffen Ideen sammeln was wir damit anstellen werden. Ein schöner Gedanke wurde schon geäußert – eine gemeinsame Brauanlage. Wie ich gestern vernommen habe wäre eine Lokalität für unsere Anlage schon in Aussicht. Der kleine Raum im Craft Beer Kontor steht leer, seit dem Kolja dort seine Zelte abgebaut hat.

Ich bin gespannt…

 

Bis bald bei nem Bier

Christian

Stammtisch 09.10.2016

Moin Bierbrauer,

 

ich habe mich so langsam erholt vom sonntäglichen Biergenuss. Wir hatten aber auch einiges zu verkosten. Alle Achtung Hopfenhelden.

Dieses Mal bot uns Meier´s Lebenslust am Aegi eine Herberge. Vielen Dank für die Möglichkeit das Treffen der Stammesbrüder bei euch abzuhalten. Super vorbereitet und auch nett & freundlich begleitet.                                                     http://www.meiers-lebenslust.de/

 

Im Nachbarraum trafen sich zur selben Stunde ein paar andere Bier-Verrückte. Olli, von Onkel Ollis Kiosk, rührte kräftig die Werbetrommel für seine Idee einer Komunbrauerei in der Nordstadt. Vor vielen Interessierten, unter die wir uns auch mischten, sprach er von der Idee einer neuen Brauerei für Hannover bzw. für die Nordstadt. Es war längst nicht mehr nur eine Idee sondern die Sache war gut durchdacht und ausgeplant. Selbst der Standort ist schon vorhanden. Die Hobbybrauer hatten lediglich an der Pilotanlage zu meckern. Die soll nämlich nur 20 Liter schaffen. Für eine Verkostung mit anschließender Abstimmung, von ihm Genuss-Ausschuss genannt, sind 20 Liter wahrscheinlich zu wenig um mit einer großen Meute die Biere zu küren, die auf der großen Anlage gebraut werden sollen. Aber da es in seiner Vision sehr demokratisch zugehen wird ist da ja noch Luft nach oben 😉

Ach ja, das geplante Sudhaus soll 5-10 hl groß werden. Das ist ordentlich.

                                              https://www.facebookcom/Nordstadtbrauerei/?pnref=story

 

Die Präsentation machte Lust auf Bier.

 

Zum Glück waren 16 Brauindianer ums Lagerfeuer versammelt und das PowWow konnte beginnen. Mit einem großen Knall stellte sich Ortwin vor. Der Kronkorken seines Schwarzweizen hinterlässt einen bleibenden Eindruck in der Zimmerdecke. Mächtig Dampf auf seinem „fiesen Weizen“ (O-Ton) mit 30% Röstmalz und Thymian. Erinnerte im Duft ein bissl an Pizza – nur leicht verbrannt 😉 Seine anderen Kreationen waren deutlich zahmer aber nicht weniger experimentierfreudig. Mit Hopfen (Tettnanger + Smaragd) aus dem eigenen Garten gab es zwei „Grünhopfen-Biere“ die richtig gut waren. Dazu gesellte sich noch eins mit Muskatnuss und ein DIPA das auch rund war. Schöner Einstieg.

 

René hatte seinen Hauptguss und Nachguss dabei. Für die „alle 14 Tage Dienstags inner Craft Bier Bar Truppe“ nix Neues aber für den einen oder anderen ein kleiner Schock. Der Hauptguss hatte einen Alkoholgehalt von 9,5 ‰ und war mit Vanille und Waldmeister veredelt. Eigentlich sollte der Trunk noch potenter werden aber die Hefe machte schlapp. Hier teilten sich die Geister in Bezug auf Bier oder nicht Bier, auf jeden Fall heftig.

Der Nachguss war dagegen eher ein Leichtgewicht. Mit 3,2 ‰ kam es sehr gut an und entwickelte durch das Stopfen mit Polaris, Citra und Simcoe schöne Aromen.

 

Ach Rainer, mit dir…….in seiner Tasche waren wieder mal etliche Variationen des flüssigen Goldes. Ein Saison mit Hüll Melon, ein Pale Ale das zwar sauer roch aber auf der Zunge ohne Fehler war und ein Hybrid aus Stout und einem hellen Ale. Darauf kam er nach einem „Abfüllunfall“ bei dem zwei unterschiedliche Fässer in ein gemeinsames gedrückt wurden. Das Resultat war lecker und darum wurde daraus ein Rezept. So geht das.

 

Der nächste Neuzugang war Gero. Auch er brachte mehrere Exemplare seiner Braukunst mit. Darunter ein Pale Ale „Yellow Chinook“, ein Bock „May be Bock“ und ein Smokey Brown Ale mit Namen „The Black Pearl“. Alle drei Flaschen hatten echt tolle Etiketten und der Inhalt war verdammt lecker. Das Brown Ale war mein Favorit, super soft im Mund und dann leichter Schinken im Abgang – passt.

 

Wolfgang hatte uns ein Münchner Dunkel mitgebracht das super trinkbar und sauber gebraut war. Ich mag den Stil. Gerade wenn es noch mehr Malz zu schmecken gibt wie beim Exemplar von Harri. Das war ne Malzbombe ohne süß zu sein – hmmmm.

Aus Münchner, Cara und Wienermalz holte er nur das Beste heraus und mit 6,3‰ hätte ich gern noch mehr probiert.

 

Yannick begeisterte auch wieder mit seinen Leckereien. Das „Green Tea“ hätte auch als Limo durchgehen können. 3,5 ‰, Orangenschale, Ingwer und Willamette Hopfen machten es zu einem extrem guten Durstlöscher. Sein Doppelbock hingegen braucht Zeit zum genießen. Eine feine Komposition von Röstaromen krabbelte langsam am Gaumen herunter und wurde von Jörg mit: „geht massiv ab“ kommentiert. Schön.

 

Ich selbst hab es endlich mal wieder geschafft Kostproben aus meiner Teufelsküche mitzubringen. Premiere in Sachen Gegendruckabfüllung. Danke an dieser Stelle an Kolja und Janina das meine Fässer bei euch eine temporäre Bleibe gefunden haben. Zum probieren gab es den „Way to Amarillo“ ein Weizen Pale Ale nur mit Amarillo gehopft, das „Saison d´Orange“ mit Orangenblütenhonig, Orangenschale und Pfefferkörnern, ein „Flanders Brown“ im Stile eines Flanders Red nur eben brauner, das „FuManShoo“ ein ordentlich herbes dafür schön trockenes IPA und den „Mexican Cake“ ein dickes Milkstout mit Kakaobohnen, Chillis und Vanille. Mir ham se geschmeckt 😉

 

In diesem Sinne, lasst euch die kalte Jahreszeit mit ein paar ordentlichen „Winter Warmern“ schmecken, braut fleißig weiter und ich hoffe wir sehen uns noch einmal in diesem Jahr.

 

Bis dahin mit hopfenharzigen Grüßen

Christian

Stammtisch 13.03.2016

Tach Freunde der Braukunst,

 

letzten Sonntag gab es das erste Treffen des 1. Hannoverschen Hobbybrauer Stammtisch in 2016.

Wir hatten dafür den wohlmöglich tollsten Ort in Hannover auserkoren um die neue Bierkultur zu zelebrieren – die Craft Bier Bar am Ballhof öffnete pünktlich um 11:00 Uhr die Türen. Und zwar nur für uns 😉

An dieser Stelle geht der Dank an Michael Solms der uns zu dieser frühen Stunde empfing und es ermöglichte sich fast wie zu Hause zu fühlen.

 

Insgesamt waren wir 14 Durstige. Darunter auch sieben!!! neue Gesichter.

 

So ging es dann auch mit ner kleinen Vorstellungsrunde los.

Harri aus Pollhagen brachte zu seinem ersten Stammtisch ein ordentliches Pils und ein Dunkles mit. Beide Biere kamen prima an und so ging es richtig gut los.

Nächster im Bunde war Rene mit einem tschechischen Lager das er mit Hüll Melon braute und dann mit Eldorado Hopfen nach der Gärung veredelte. Sehr interessant. Aus seinem Rucksack holte er dann noch ein Weizen Pale Ale hervor und zur Freude von Jörg, ein Kwas. Ein leichtes Erfrischungsgetränk aus Brot mit wenig Alkohol und im ostslawischen Raum seit eh und je sehr beliebt. In russischen Spezialläden findet man sogar hier fertige Mischungen zum selbst machen. Rene hat es allerdings eigen Interpretiert – aus Pumpernickel Brot mit Ingwer und Rosmarin. Wird nich mein Lieblingserfrischer aber ein Versuch war es wert 😉

Und da wir schon bei Bier aus Brot waren kam Rainers Broyhan als nächstes in die Gläser. Von ihm Broyhuhn genannt war es auch ein leichter Brottrunk den er nach dem Studium verstaubter Bücher in alter Lehrermanier zubereitete. An einem heißen Tag mit Sicherheit ein guter Durstlöscher. Eine andere Variante kochte er kurz mit Hopfen und Koriander die dann deutlich mehr an Bier erinnerte.

In einer alten Brauerei kochte auch Christoph seinen Sud. In Thüringen gibt es noch etliche Kommunenbrauhäuser in denen noch regelmäßig Bier gebraut wird. Während wir das Thüringer Schwarzbier verkosten durften hielt er einen kurzweiligen, bebilderten Vortrag über den Brautag bzw. das Brauwochenende. Respekt. Vom Holz hacken um den Kessel zu befeuern über die Vorbereitung des Holz-Maischebottichs und das Reinigen des Kühlschiffs lernt man jeden Handgriff der gebraucht wird ein Bier zu brauen. Das könnte ich mir mal gut als gemeinsame Aktion vorstellen. Aber das besprechen wir beim nächsten Treffen. Das Schwarzbier, das gar nicht so schwarz war, schmeckte lecker und ohne Fehler. Bemerkenswert wenn man bedenkt, dass die Würze nach dem Abkühlen unter den Brauern aufgeteilt wurde und jeder seinen Anteil über etliche (teils hunderte) Kilometer nach Hause transportieren musste bevor die Gärung starten konnte. Au man.

Einen weiteren Vortrag gab es von Dr. Fritz Küke. Er verwechselte den Stammtisch ein bissl mit einer Verkaufsveranstaltung für sein Produkt. Aber es gab dann doch den einen oder anderen der Interesse zeigte seine Gerätschaften mit dem Desinfektionsreiniger auf Clordioxidbasis zu säubern. Also Jörg würde sich glaube ärgern wenn´s bei Hans kein Sauerbier mehr gibt *grins*

Heute nicht hinter dem Tresen in der Craft Bier Bar sondern mit am Stammtisch saßen noch Tino, der ne ganze Kiste Maibock vom Ernst-August zur Verköstigung mitbrachte und Yannick Das Samba Pale Ale von ihm war nicht überfordernd und technisch einwandfrei aber ein wenig mehr Hopfencharakter hätte ihm gut gestanden. Sein Pumpkin Ale mit den passenden Gewürzen war aber eine runde Sache.

Die beiden letzten Neuen hatten leider kein Selbstgebrautes dabei aber wir ließen die Entschuldigung zu 😉

Für das nächste Treffen wird Ingo einen britischen Bierstil, seine Leidenschaft, mit im Gepäck haben und Lutz dann hoffentlich alle seine Pläne in die Tat umgesetzt haben. Ich hoffe, du hast ein paar Anregungen zur Dimensionierung deiner Brauanlage mitgenommen und legst bald los. Die kreativen Voraussetzungen als ein in Belgien verwurzelter hast du ja. Man darf gespannt sein.

Lamasan Dietmar hatte endlich wieder sein richtig geiles Saison mit dabei. In händischer Kleinstarbeit hobelte er dafür die Schale von selbstbestäubten, sizilianischen Orangen ab die dann anschließend mit Honig und Pfefferkörnern im Sud landeten. Ein Traum. Wirklich. Das Polaris Single Hop war auch angenehm aber ging dagegen unter.

Im Buch von Oliver Wesseloh hatte Jörg ein Rezept für das SHIPA (Single Hop IPA) mit Vic Secret Hopfen gefunden und nachgebraut. Im Gegensatz zum Buch, dem die Lebensgeschichte des Autors fehlte (so Jörg), war das Bier klasse. Mit ordentlich Dampf, einem Hopfen in der Nase und auf der Zunge der sich sehen lassen kann war es ein Bier nach meinem Geschmack.

Ich selbst hatte schon ein paar Tage vorher ein Fässchen Bier im Keller der Bar gebunkert. Der zweite Sud auf meiner neuen Anlage sollte eine Wiederholung eines leckeren Milkstouts werden. Da ich die brenzligen Röstaromen dezenter halten wollte machte ich einen Kaltauszug aus den dunklen Malzen der dann später mit zum Kochen dazu gegeben wurde. Leider war es nach der Gärung zu dezent. Mist – was jetzt. Ich habe dann mit einer Mischung dunkler Malze eine kleine Maische bei 60°C für 30 Minuten gemacht und kurz gekocht. Um das richtige Verhältnis heraus zu finden gab es ein kleines Tasting. Das war dann auch mein erstes Blending 😉

Mit dem Ergebnis war ich zufrieden. Kaffeenoten die an Espresso erinnerten und die leichte Süße vom Milchzucker.

Nen schönes Frühstücksbier also 😉

 

Als sich dann der Stammtisch ein wenig ausdünnte gab es an der Bar noch ein paar Referenzbiere zum Ausklingen und die Rufe nach einem regelmäßigeren Stammtisch wurden laut. Wie wäre es damit sich Dienstags alle 14 Tage, so ab 18:00 Uhr, in der Craft Bier Bar zu treffen? Ich werde mit Michael abklären ob dann auch unsere eigenen Sachen mit auf den Tisch dürfen. So wie ich das sehe weckt das beim „normalen“ Gast das Interesse und wir könnten dadurch unsere Aufgabe die neue Bierkultur voran zu treiben, leben.

Ist aber vielleicht auch nur meine romantische Vorstellung einer besseren Welt 😉

 

In diesem Sinne

Gut Sud

Christian

Stammtisch 20.12.2015

Moin Hopfenköche,

 

das Jahr ist fast um und der Bericht dann auch das Letzte was ihr von mir in 2015 hört.

 

Zum letzten Stammtisch am 4. Advent brannten einige Kerzen…eigentlich gab es ein richtiges Feuerwerk an verschiedenen Bieren und anderen Köstlichkeiten.

Als Herberge diente uns Rainers gemütlicher Bierkeller. Mit Zapfhähnen, Tresen, Popcornmaschine und sonst auch alles was Mann so braucht 😉

 

Den Anfang machte ein frisches Stout von Rainer. Mit Stickstoff gezapft gab es keinen Skandal sondern ein schön anzusehendes aufsteigen und absetzen des beigen Schaumes. Super. Wie in Irland 😉

 

Da Weihnachten vor der Tür steht gab es auch ein paar passende Biere zu kosten.

 

Jörg hatte eins mit Kardamom, Sternanis, Zimt und Piment im Gepäck auf Basis eines Schneider Aventinus mit 7,1%. Thomas brachte mit seinem Ungsch´s Christmas Beer ein leckeres, leichteres Exemplar mit. 6,4% brachte der Trunk mit Honig, Zimt und Vanille auf die Waage. An beiden Elixieren würde auch Knecht Ruprecht seine helle Freude und eine nette Begleitung zum Feierabend vorm Kamin haben.

 

Hätte er das andere Bier von Thomas in vollen Zügen genossen, dann blieben wahrscheinlich so einige Geschenke auf der Strecke. Mit seinen 13,5% hatte es der Old Üngsch Barley Wine faustdick hinter den Ohren. Eine Flut an Malzaromen und schöner Süße. Lecker – aber gefährlich.

 

Torsten hatte seinen aktuellen Weizen Bock mit am Tisch. Eher ein Böckchen (5,8%) aber schön trinkbar. Auch zwei Liter sind kein Problem 😉 Beim Aufräumen im Martfelder Bierlager hat er noch einen edlen Tropfen entdeckt und die richtige Entscheidung gefällt ihn mit uns zu teilen. Der Winter-Eisbock aus dem Jahre 2013 mit über 12% war eine wahre Gaumenfreude. Fehlgeschmack? Fehlanzeige! Die lange Zeit hat ihn nur besser werden lassen. Da waren wir uns alle einig. Nach so potenten Bieren brauchte es erstmal eine Stärkung.

 

Rainers Frau hat uns einen riesigen Kessel Chili con Carne gezaubert und als Dessert gab es ne ordentliche Käseplatte. Ein Traum. Vielen Dank.

 

Ullrich versuchte sich an einem dänischen Bock. Leider ging einiges schief aber das regte erneut eine schöne Diskussion über Fehler und deren Ursachenbekämpfung an. Beim nächsten Sud läuft´s besser.

 

Meine beiden Belgier machte ich vorsichtshalber im Freien auf. Das Dattel Dubbel und das normale Dubbel sind leider stark überkarbonisiert doch geschmacklich noch ok nach zwei Jahren. Nicht meine Lieblingstropfen aber auf jeden Fall noch ein paar Versuche wert.

 

Nachdem die letzten Schlucke der Weihnachtsbiere mit glühenden Edelstahlstacheln veredelt wurden packte Rainer seine Restekisten aus.

Vom Whisky Doppelbock über ein Mango Pale Ale, ein Double Stout und einem C-Hopfenmix Ale wieder zurück ins Bockige mit einem Weizen Mai Bock.

Au man – wir hätten noch lange auf so hohem Niveau weitermachen können. Diese pensionierten Chemielehrer 😉 Hammer.

 

Ein Thema blieb mir noch länger im Kopf. Die Frage ob Bier Vegan sei?

Also mir persönlich auch völlig Wurscht, hatte Rainer den passenden Spruch dazu: „Alle veganen Gerichte schmecken gut, wenn man Speck rein tut.“

 

In diesem Sinne wünsche ich euch Allen ne schöne Weihnachtszeit und einen super Start ins neue Jahr.

Auf das kein Sud sauer wird, oder doch…;) aber vor Allem der Spaß bleibt und neue Herausforderungen auf uns warten.

 

sláinte

Christian